Seit 2 Jahren steht dieses Projekt auf meiner Liste, bis heute hat es gedauert bis alles gepaßt hat.
Aufstieg am Abend, Übernachtung oben am Gipfel, Abfahrt am frühen Morgen.
Der Abfahrtsweg gehört zur schwierigen Sorte, wie das Wetter und der Rucksack das beeinflußen
können, dazu noch später ...
Roli und ich machen uns am späteren Nachmittag auf den Weg, zu spät um den Sonnenuntergang
vom Gipfel aus zu sehen. Die Hälfte unserer "Verspätung" geht auf das Konto einer weiträumigen
Straßenumleitung, die andere Hälfte sind der Hitze (im Tal hat es 35° C!) und den schweren Rucksäcken
geschuldet. Zusammen mit unseren Rädern lasten fast 25 kg auf unseren Schultern, da können auch
1200 Hm lange und beschwerlich werden.
Im Dämmerlicht kommen wir oben am Gipfelplateau an, wir suchen uns eine möglichst ebene
Wiesenstelle für die Übernachtung. Da ich wiedereinmal ohne Isomatte unterwegs bin (so wie bei
dieser Tour) zähle ich auf den Komfort einer weichen Wiese, davon gibt es da oben mehr als genug davon.
Nicht bedacht habe ich, das das Gras am Abend leicht naß ist!
Eine hauchdünne Silberdecke soll mir einen sanften Schlaf bereiten ...
Über unsere Schlafsäcke spannen wir eine dünne Plane.
Die Nacht war gar nicht sooo unangenehm, der Wind war leider etwas lästig.
Das erste Morgenrot war bereits kurz nach 4 Uhr zu sehen. Nach 5 Uhr sind wir schon auf,
auf fast 2000 m sehen wir einen wirklich schönen Sonnenaufgang!
Die Sonne wird rasch kräftig, wir sitzen neben dem Gipfelkreuz und essen ein kleines Frühstück.
Zwei Dohlen und Mauersegler kommen zu einer kurzen Begrüßung vorbei.
Um den Rucksack möglichst leicht für die Abfahrt zu halten, rationieren wir sogar das Wasser,
überschüssiges Wasser wird weggeleert ...
(Auf dieser Tour gibt es nur am Anfang im Aufstieg eine Quelle, heißt wir mußten auch das
Wasser für die Abfahrt rauftragen)
Gerade mal eine 1/4 Stunde in der Abfahrt - es war bereits schon ordentlich warm - bereuten
wir unsere Trinkwasserrationierung! Durch die lange Trockenperiode war die Abfahrt noch
schwierger, grundsätzlich schon sehr rutschig, fand diesmal der Reifen kaum Halt.
Der große & schwere Rucksack macht Stellen im Bereich von S4 (plus teilweise ausgesetzt) auch
nicht einfacher. Der anstrengende Vortag, der wenig erholsame und kurze Schlaf und die schwierige
Abfahrt brauchten unsere Kräfte innerhalb der 1200 Höhenmeter auf.
Ganz am Ende der Tour zeigt der Weg nochmal seine Zähne, 5 m nach einer S3/S4 Kombi spuckt
uns der Weg an der Straße aus, der Bach daneben kommt für eine Abkühlung gerade recht.
3 Sachen lehrte mir diese Tour: genug Zeit einplanen um ja rechtzeitig zum Sonnenuntergang oben zu sein,
schwere Abfahrten und schwere Rucksäcke gehen nicht gut mitsammen
und eine Isomatte ist eine vernünftige Investition! ;)
Vor 3 Jahren ist auf dieser Tour
dieses Video entstanden.