Sonntag, 18. Oktober 2015

Size does matter ...

Nachdem ich die ganze Saison auf meinem XL Rune unterwegs war und auch immer wieder
dieselben Fragen dazu kommen - hier (m)ein Erfahrungsbericht:

Die Fakten mal zuerst: ich hab das Sitzrohr von 51 cm auf 42 cm gekürzt, Reach liegt bei 466 mm,
Radstand gut 122 cm, Lenkwinkel 64.5°. Ich fahre die verstellbaren Ausfallenenden in der kürzesten
Position. Ich hab 84 cm Schrittlänge bei 178 cm, im Vergleich zum Durchschnitt recht lange Arme.
Mit 188 cm "Spannweite" tu ich mir natürlich mit einem langen Rahmen leichter.

Wechselt man auf einen längeren Rahmen muß man sich natürlich einwenig umstellen,
am meisten hab ich das beim Bunnyhop gemerkt - mein Timing mußte angepaßt werden.
Ich muß jetzt einfach früher mit der Bewegung anfangen.
Langes Rad und enge Kurven? Bis jetzt kenn ich keine Kurve die mit dem XL nicht befahrbar war
(im Vergleich zum L und M Rahmen), ich muß beim Hinterradversetzen zwar mehr Körpereinsatz
zeigen, kann aber durch das lange "Front End" (Länge Tretlager bis vordere Nabe) auch das
Hinterrad höher abstellen, ohne das ich über den Lenker gehe. Der spätere Kipppunkt gibt mir
nicht nur in steilen Sektionen Sicherheit, sondern zahlt sich auch bei Kurven aus, die konventionell
nicht mehr gefahren werden können.

Beim Vorderrad versetzen merke ich nicht viel Unterschied da ich die 25 mm mehr locker mit
meiner Körperposition ausgleichen kann und der Hinterbau mit 422 mm recht kurz ist.
Den kurzen Hinterbau merke ich schon positiv wenn ich kurz in den Manual gehe (richtig Manual
fahren kann ich leider nicht ...).

Positiv aufgefallen ist mir der lange Radstand bei wurzeligen Schrägfahrten, ich komme viel
weniger aus der Ruhe, ein plötzlich wegrutschendes Hinterrad ist nicht so schlimm.
Bergauf ist durch die 25 mm gestrecktere Position auch eine Verbesserung und bin noch weit
von einer unbequemen, zu langen Oberkörperposition weg (mein Vorbau hat 40 mm).
Auch fahre ich keine tiefe Lenkerposition (externe Lagerschale oben + 15 mm Spacer und 35 mm
Rise beim Lenker). Bei Flowtrails wie auf der Petzen stelle ich meine U-Turn Gabel runter,
damit habe ich einen steileren, agileren Lenkwinkel und auch das Tretlager kommt runter,
von 350 mm bis auf minimal 335 mm (Kurbellänge 170 mm).

Bis jetzt konnte ich keinen wirklichen Nachteil erfahren, auch nicht auf engen, kurvenreichen
leichten Strecken. Bei wirklich schweren Sektionen gibt mir die Länge sehr viel Selbstvertrauen,
so konnte ich eine 2 Jahre lang nicht mehr wiederholte Stelle Solo meistern. Einfach weil ich weiß,
das mein Rad so leistungsfähig ist. Man fährt mental ganz anders auf solche Stellen zu.

Würde ich wieder gerne ein kürzeres Rad haben wollen? Ganz klar - Nein!
Vielleicht brauche ich auch bedingt durch meine Proportionen ein längeres Rad - wer weiß?! ;-)
Noch länger? Ehrlich gesagt weiß ich nicht wo die Grenze liegt ab der ein Rad zu lang ist ...

Vielleicht ist ja für den einen oder anderen eine Hilfestellung dabei, wenn er überlegt welches Rad
oder Rahmengröße er wählen soll.

Viel Spaß draußen!
Horst

Herbstliches

Entspannte Bikerunde gemeinsam mit Birgit.
Ich wollte zuerst gar nicht fotografieren, Gottseidank konnte mich Birgit überreden.
Ist wohl eine DER Fotogelegenheit auf dieser Abfahrt.







Birgit bei ihrer Lieblingsbeshäftigung - Treten! ;-)



Verblockte Spielereien:




Spätsommer

Sölden Ende August